Auf dem Weg der Heilung habe ich viel ausprobiert. Viele Therapieverfahren blieben ohne erkennbare Wirkung. Ärzte und Therapeuten verweisen gerne auf altbekannte und gut erforschte Therapieverfahren. Die sehr verbreitete Verhaltenstherapie wird oft als Allheilmittel verkauft, das ist sie aber wahrscheinlich in den wenigsten Fällen. Verhaltenstherapie setzt an der äußersten Ebene an und von dort ist der Weg sehr lang und mühsam.
Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine Gesprächstherapie, bei der versucht wird, die Einstellungen, Bewertungen und Gedanken des Patienten zu ändern. Dieses Therapieverfahren geht davon aus, dass unser Denken einen großen Einfluss darauf hat, wie wir uns fühlen, verhalten und körperlich reagieren.
Ich habe diese Therapieart über einen Zeitraum von 3 Jahren gemacht, ambulant bei einem Heilpraktiker und später bei einem kassenzugelassenen Psychotherapeuten. Ich habe in dieser Zeit viel gelernt, aber eine wirkliche Besserung meines Zustandes stellte sich nicht ein. Es hörte sich immer so einfach an: Denkweisen und Verhalten ändern, und alles wird gut – so einfach ist das leider nicht. Meiner Meinung nach ist dieser Ansatz für schwere und chronische psychische Erkrankungen nicht zielführend, da er an der falschen Stelle ansetzt. Die Körper- und Gefühlsebene wird weitestgehend ignoriert.
Zum Teil war es so, dass mich diese Art der Therapie eher noch weiter runtergezogen hat. Bei der praktischen Umsetzung bin ich immer an eine Grenze gestoßen. Mein Körper und mein inneres Gefühl haben mir genau das Gegenteil von dem gesagt, was mir der Therapeut erzählt hat – es funktionierte einfach nicht. Je länger ich es versucht habe, desto mehr stellte sich das Gefühl von Unvermögen und Hilflosigkeit ein. Irgendwann habe ich die Therapie abgebrochen, auch nach 5 oder 10 Jahren hätte mich das sehr wahrscheinlich nicht geheilt.